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- Nicht von Menschenhand - Das Wunder von Guadalupe
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Rätsel um den
größten Wallfahrtsorte der Erde
- N I C A N M O P O H U A
D E R U R T E X T Z U G U A D A L U P E (1540-1550) -
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1.
Zehn
Jahre nach der Eroberung der Stadt
Mexiko, als schon
die Pfeile und Schilde niedergelegt waren, als überall bei
den Völkern Friede
war
2.
sowie
der Glaube hervorkeimte und
grünte und seine
Blumenknospen auftun konnte: die Kenntnis von dem, durch den wir
leben – den wahren
Gott.
3.
Zu
jener Zeit, im Jahre 1531, in den ersten
Tagen des Monats
Dezember, geschah es, dass es einen Indio gab, einen armen Mann aus dem
Volke.
4.
Sein Name
war Juan Diego, der, wie es heißt, Bürger aus Cuautitlan war,
5. und
in
den religiösen Dingen (cosas de Dios)
gehörte er in allem zu
Tlatilolco.
6. Es
war
Samstag, sehr früh am Morgen;
er ging Gott und seinen Geboten nach.
7. Und
als
er bei dem kleinen Hügel
angekommen war, der Tepeyac genannt wird, begann es schon zu tagen.
8. Er
hörte ein Singen oben auf dem
Hügelchen, wie den Gesang von vielen schönen Singvögeln;
als ihre Stimmen
verstummten, war es, als ob der Hügel Antwort gebe, über alle
Maßen süß,
wonnevoll; die Gesänge übertrafen den des coyoltototl und
des tzinitzcan und anderer schöner Singvögel.
9. Juan
Diego blieb stehen, um zu
schauen. Er sagte sich: „Bin ich vielleicht würdig, verdiene ich
es zu hören,
was ich höre? Vielleicht träume ich nur? Vielleicht sehe ich
es wie im Traum?
10.
Wo
bin ich? Wo befinde ich mich? Vielleicht
dort, wovon die
Alten, unsere Vorfahren, wovon unsere Ahnen das Wort
hinterließen: im Lande
der Blumen, im Lande des Mais', im gelobten Land, vielleicht in dem
himmlischen
Land?“
11.
Dorthin
schaute er, hinauf zu dem
Hügelchen, zu der Seite, wo
die Sonne aufgeht, von wo der wunderbare himmlische Gesang herkam.
12.
Und
als der Gesang plötzlich
aufhörte, als er sich nicht mehr
vernehmen ließ, da hörte er, wie er von oben von dem
Hügelchen gerufen wurde,
wie jemand sagte: „Juanito, Juan Dieguito!“
13.
Dann
wagte er, dorthin zu gehen, von wo man
ihn rief; keine
Verwirrung war in seinem Herzen, nichts beunruhigte ihn, vielmehr
fühlte er
sich über alle Maßen fröhlich und zufrieden; er
begann, auf den Hügel
hinaufzusteigen, um zu sehen, von wo er gerufen wurde.
14.
Und
als er auf dem Gipfel des
Hügelchens ankam, sah er ein
Edelfräulein (doncella), das dort
stand.
15.
Sie
rief ihn, dass er näher zu ihr
komme.
16.
Und
als er vor ihr angekommen war,
bewunderte er, in welcher
Weise (…) ihre vollkommene Hoheit und Herrlichkeit (perfecta
grandeza) alles übertraf:
17.
Ihr
Gewand leuchtete wie die Sonne, als ob
es von Licht
widerstrahle,
18.
und
der Stein, der Felsen, auf dem ihr
Fuß stand, war, als ob
er vor Strahlen sprühe;
19.
der
Glanz von ihr schien wie Edelsteine,
wie der schönste
Schmuck,
20.
die
Erde, als ob sie aufleuchte von dem
Glanz des
Regenbogens.
21.
Und
die Mezquite-Kakteen und nopales und
die übrigen
Kräutlein, die dort gewöhnlich wachsen, sahen wie Smaragde
aus. Wie Türkis sah
ihr Blätterwerk aus, und ihre Zweige, ihre Dornen, ihre aguates
leuchteten
wie Gold.
22.
In
ihrer Gegenwart warf er sich nieder. Er
lauschte ihrem
Hauch, ihrem Wort, das außerordentlich verherrlichend (glorificadora),
höchst liebenswürdig war, wie von jemandem, der ihn
sehr liebte und hochschätzte.
23.
Sie
sagte: „Höre, mein kleinster Sohn,
Juanito. Wohin gehst
du?“
24.
Und
er antwortete ihr: „Meine Herrin,
Königin, mein
Mägdelein, dorthin gehe ich, zu deinem lieben Haus in Mexico
Tlatilolco, um den
Dingen Gottes nachzugehen, die uns jene geben, die die Ebenbilder (imagines) unseres Herrn sind: unsere Priester!“
25.
Sogleich,
in diesem Zwiegespräch mit
ihm, offenbarte sie ihm
ihren kostbaren Willen:
26. Sie
sagte: „Wisse, verstehe genau, mein
kleinster Sohn, dass ich die vollkommene
(perfecta) heilige Maria, die Mutter
des einzig wahren (verdaderisimo)
Gottes bin, durch den das Leben ist, des Schöpfers der Menschen,
des Herrn, der
nah und unmittelbar ist (dueno de la
cercania y de la inmediacion), des Herrn des Himmels, des
Herrn der Erde.
Ich wünsche sehr, dass man mir hier mein Heiligtum errichtet,
27.
wo
ich meine ganze Liebe, mein Mitleid und
Erbarmen, meine
Hilfe und meinen Schutz,
28.
wo
ich allen Menschen meine
persönliche Liebe in meinem
barmherzigen Blick, in meiner Hilfe, in meiner Rettung erweisen werde:
29.
Denn
ich bin in Wahrheit eure mitleidsvolle
Mutter,
30.
die
deine und die aller Menschen, die in
diesem Land vereint
sind,
31.
und
die der anderen Stämme der
Menschen, die mich lieben,
jener, die zu mir rufen, die mich suchen, die ihr Vertrauen in
mich setzen,
32.
denn
hier will ich ihr Weinen, ihre Sorgen
anhören, um ihre
Leiden, ihre Nöte, ihre Schmerzen zu heilen.
33.
Und
damit ich verwirklichen kann, was mein
mitleidiger
barmherziger Blick vorhat, gehe zu dem Palast des Bischofs in Mexiko,
und du
sollst ihm sagen, dass ich dich sende, und du sollst ihm kundtun, wie
sehr ich
wünsche, dass er mir hier ein Haus, dass er mir in der Steppe (ilano) eine Kirche errichtet; alles
sollst du ihm erzählen, was du gesehen und bewundert und
gehört hast.
34.
Und
sei versichert, dass ich dir sehr
dankbar sein werde und
dich dafür belohne,
35.
dass
ich dich dafür reich machen und
verherrlichen werde;
36.
und
du wirst dafür große
Verdienste erlangen, womit ich dir
deine Mühe, deinen Dienst vergelte, wenn du die Angelegenheit
sorgsam ausführst,
in welcher ich dich sende.
37.
Nun
hast du meinen Hauch, mein Wort
gehört, mein kleinster
Sohn; geh nun, tu dein Möglichstes.“
38.
Und
sogleich warf er sich in ihrer
Gegenwart nieder; er
sagte zu ihr: „Meine Herrin, mein Kind, ich gehe schon, um deinen
ehrwürdigen
Hauch, dein ehrwürdiges Wort auszuführen; für jetzt
scheide ich von dir, ich, dein
armer kleiner Indio.“
39.
Dann
ging er hinab, um seinen Auftrag
auszuführen: Und er
ging und kam zu dem Damm und ging geradewegs nach Mexiko.
40.
Als
er in der Stadt angekommen war, da ging
er unverzüglich
zum Palast des Bischofs, der erst vor ganz kurzer Zeit angekommen war,
zu dem
regierenden Priester (gobernante sacerdote);
sein Name war Don Fray Juan de Zumárraga, Priester im Orden des
heiligen
Franziskus.
41.
Und
kaum angekommen, da machte er den
Versuch, ihn zu sehen,
er bat seine Diener, seine Gehilfen, dass sie gehen und es ihm sagen;
42.
nachdem
lange Zeit vergangen war, kamen sie
und riefen ihn,
als der Herr Bischof befahl, dass er hereinkomme.
43.
Und
sobald er eintrat, da kniete er vor ihm
nieder, warf er
sich nieder, dann tat er ihm kund, erzählte ihm den kostbaren
Hauch, das
kostbare Wort der Himmelskönigin, ihre Botschaft, und er sagte ihm
auch alles,
was er bewundert, was er gehört hatte.
44.
Und
nachdem der Bischof seine ganze
Erzählung angehört hatte,
seine Botschaft, so als ob er sie nicht für sehr sicher halte,
45.
antwortete
er ihm: „Mein Sohn, du musst
einmal wiederkommen,
und ich werde dich in Ruhe anhören, und ich werde von Anfang an
die Gründe
betrachten, wegen derer du gekommen bist, deinen guten Willen, deinen
Wunsch.“
46.
Er
ging hinaus; er wurde traurig, weil sein
Auftrag nicht
unverzüglich ausgeführt wurde.
47.
Dann
ging er zurück, als der Tag zu
Ende ging, und von dort
direkt zum Gipfel des Hügelchens,
48.
und
er hatte das Glück, die
Königin des Himmels zu treffen: Dort
an derselben Stelle, wo sie ihm das erste Mal erschienen war, erwartete
sie
ihn.
49.
Und
sobald er sie sah, warf er sich vor ihr
nieder, er warf
sich zur Erde und sagte zu ihr:
50.
„Kleine
Patronin (patroncita),
Herrin, Königin, mein Mägdelein, ich war schon dort, wohin du
mich gesandt hast,
um deinen gütigen Hauch, dein gütiges Wort zu erfüllen,
wenn es auch schwierig
war, dort einzutreten, wo der regierende Priester wohnt, sah ich
ihn, legte
ich vor ihm deinen Hauch, dein Wort dar, wie du es mir aufgetragen hast.
51.
Er
empfing mich freundlich und hörte
es sich genau an, doch
nach dem, wie er mir antwortete, verstand er es nicht, hält er es
nicht für
wahr.
52.
Er
sagte zu mir: ‚Du musst einmal
wiederkommen, und ich
werde dich in Ruhe anhören, von Anfang an werde ich das
betrachten, weswegen du
gekommen bist, deinen Wunsch, deinen Willen.’
53.
Ich
sah genau daraus, wie er mir
antwortete, dass er denkt,
dass ich dein Haus, das du wünschest, dass man es dir hier
mache, vielleicht
nur erfinde oder dass es vielleicht nicht von deinen Lippen kommt.
54.
Ich
flehe dich sehr an, meine Herrin,
Königin, mein
Mägdelein, dass du einen von den Vornehmen, den Angesehenen,
einen der bekannt
ist und respektiert, dass du ihn beauftragst, dass er deinen
gütigen Hauch, dein
gütiges Wort ausführe, dass er es überbringe, damit sie
es glauben.
55.
Denn
ich bin in Wahrheit nur ein Mann vom
Lande, ich bin mecapal, bin ein Holzbrett, bin das Ende vom
Schwanz, bin
eine Schaufel; ich habe es
selbst nötig, geführt zu werden, auf dem Rücken getragen
zu werden, es ist kein
Ort für mich, dorthin zu gehen, wohin du mich sendest, mein
Jungfräulein (virgencita), meine kleine Tochter,
meine
Herrin, mein Kind;
56.
bitte
erlasse es
mir; mit Kummer betrübe ich
dein Antlitz, dein Herz; ich werde dir nur Verdruss bereiten, dein
Missfallen
hervorrufen, meine Herrin, meine Gebieterin.“
57.
Es
antwortete ihm die Vollkommene (perfecta), die der Ehre
und Verehrung würdig ist:
58.
„Höre,
mein kleinster Sohn, sei
versichert, dass meiner
Diener, meiner Botschafter nicht wenige sind, denen ich auftragen
könnte,
meinen Hauch, mein Wort zu überbringen, damit man meinen Willen
ausführt;
59.
aber
es ist sehr notwendig, dass du
persönlich hingehst,
bittest, dass durch deine Vermittlung mein Wunsch, mein Wille
ausgeführt wird.
60.
Und
ich bitte dich sehr, mein kleinster
Sohn, und mit Strenge
gebiete ich dir, dass du morgen noch einmal zum Bischof gehst.
61.
Und
in meinem Namen lasse ihn meinen
Wunsch, meinen Willen
wissen und hören, damit er ausführe, damit er mache mein
Gotteshaus, das ich
von ihm verlange.
62.
Und
wohl, sage ihm erneut, auf welche Weise
ich persönlich,
die immerwährende (siempre) Maria,
ich, die ich die Mutter Gottes bin, dich sende.“
63.
Juan
Diego seinerseits antwortete ihr:
„Meine Herrin, meine Königin,
mein Mägdelein, dass ich doch nicht dein Antlitz, dein Herz mit
Leid betrübe;
voller Freude werde ich hingehen und deinen Hauch, dein Wort
ausführen; auf
keinen Fall werde ich unterlassen, es zu tun, noch erachte ich den Weg
als
Mühe.
64.
Ich
werde hingehen und deinen Willen
ausführen, aber
vielleicht werde ich nicht angehört, und wenn ich angehört
werde, wird man mir
vielleicht nicht glauben.
65.
Morgen
Nachmittag, wenn die Sonne
untergeht, werde ich deinem
Wort, deinem Hauch das zurückbringen, was mir der regierende
Priester antwortete.
66.
Nun
verabschiede ich mich respektvoll von
dir, meine kleinste
Tochter, meine Herrin, mein Kind, ruhe wohl inzwischen.“
67.
Und
dann ging er nach Hause, um zu ruhen.
68.
Am
folgenden Tag, am Sonntag, noch recht
früh in der Nacht (enlanochecüla), alles war
noch ganz dunkel,
ging er von dort fort, aus seinem Haus, er begab sich direkt nach
Tlatilolco,
er kam, um das zu lernen, was Gottes ist, und um in der Liste
gezählt zu
werden, um danach den Herrn Bischof zu sehen.
69.
Und
es war gegen zehn Uhr, als er so weit
war; er hatte die Messe
gehört und war in die Liste eingetragen worden, und die Menge
hatte sich
zerstreut.
70.
Und
Juan Diego ging dann zum Palast des
Herrn Bischofs.
71.
Und
sobald er ankam, hatte er wieder den
ganzen Kampf, um
ihn zu sehen, und erst mit viel Mühe sah er ihn wieder;
72.
und
er kniete zu seinen Füßen
nieder, er weinte, er wurde
traurig, als er zu ihm sprach, als er ihm das Wort, den Hauch der
Königin des
Himmels kundtat.
73.
Gott
möge doch geben, dass die
Botschaft, der Wille der
Vollkommenen (perfecta) geglaubt
werde, ihr heiliges Haus zu errichten, dort wo sie es gesagt
hatte, dort wo
sie es wünschte.
74.
Und
der regierende Bischof fragte ihn sehr
viele Dinge,
erforschte ihn, um sich vergewissern zu können, wo er sie gesehen
hatte, wie
sie aussah; absolut alles erzählte er dem Herrn Bischof.
75.
Und
obwohl er ihm absolut alles
erklärte und alles, was er
gesehen und bewundert hatte, so dass es mit aller Klarheit offenbar
wurde, dass
sie die Vollkommene war, die liebenswerte, wunderbare Mutter unseres
Erlösers,
unseres Herrn Jesus Christus,
76.
da
sah es der Bischof dennoch nicht ein.
77.
Er
sagte, dass man nicht nur auf sein Wort,
seine Bitte ausführe,
was er verlange,
78.
sondern
dass irgendein anderes Zeichen sehr
notwendig wäre,
damit man glauben könne, dass ihn die Königin des
Himmels persönlich sende.
79.
Sobald
Juan Diego dies hörte, sagte er
zum Bischof:
80.
„Herr
Gouverneur, überlege, welches
Zeichen du verlangst,
denn dann werde ich hingehen und es von der Königin des Himmels
verlangen, die
mich gesandt hat.“
81.
Und
als der Bischof sah, dass er es
verwirklichen wollte,
dass er überhaupt nicht zögerte noch zweifelte, da
entließ er ihn.
82.
Und
als er ging, da sandte der Bischof
einige aus seinem
Haus, zu denen er absolutes Vertrauen hatte, dass sie hinter ihm
hergehen, dass
sie gut beobachten sollten, wohin er gehe, wen er sehe, mit wem er
spreche.
83.
Und
so geschah es. Und Juan Diego ging dann
über den Damm.
84.
Doch
wo die Schlucht ist, in der Nähe
des Tepeyac, auf der
Holzbrücke, verloren sie ihn plötzlich, die ihm folgten.
Und obwohl sie
überall suchten, sahen sie ihn nirgends.
85.
Und
so gingen sie zurück. Nicht nur
erboste es sie, weil sie
sich seinetwegen plagen mussten, sondern auch, weil er ihre Absicht
vereitelt
hatte.
86.
So
gingen sie hin und erzählten es dem
Herrn Bischof. Sie
setzten ihm in den Kopf, dass er ihm nicht glauben solle, sie sagten
ihm, dass
er ihm nur Lügen erzähle, dass er das, was er ihm sage, nur
erfinde, oder dass
er sich das, was er ihm sage, was er von ihm begehre, nur einbilde.
87.
Und
so beschlossen sie, dass sie ihn, wenn
er noch einmal
hierher zurückkommen sollte, packen und schwer bestrafen
würden, damit er nicht
noch einmal wiederkäme und Lügen erzähle, noch die
Leute zum Narren halten
würde.
88.
Unterdessen
war Juan Diego bei der
Allerseligsten und brachte
ihr die Antwort, die der Bischof ihm gegeben hatte.
89.
Als
die Herrin sie vernahm,
sagte sie zu ihm:
90.
„Es
ist gut, mein Söhnchen, du wirst
morgen hierher
zurückkommen, damit du dem Bischof das Zeichen bringen kannst, das
er von dir
verlangt.
91.
Damit
wird er dir glauben und wird nicht an
dir zweifeln noch
dich verdächtigen.
92.
Und
wisse, mein Söhnchen, dass ich dir
deine Sorgfalt und die
Arbeit und Mühe, die du für mich auf dich genommen hast,
vergelte.
93.
Eja,
nun geh; morgen erwarte
ich dich hier.“
94.
Doch
am folgenden Tag, am Montag, als Juan
Diego das Zeichen
bringen sollte, damit ihm geglaubt würde, da ging er nicht hin.
95.
Denn
als er zu Haus ankam, hatte seinen
Onkel mit Namen Juan
Bernardino eine Krankheit befallen, er war sehr schwer krank.
96.
Gleich
lief er und rief den Arzt, gleich
tat er alles für
ihn, aber es war schon zu spät, er war schon schwerkrank.
97.
Und
als es Nacht wurde, bat ihn sein Onkel,
dass er, wenn es
Morgen werde, wenn es noch dunkel wäre, aufbrechen möge, um
in Tlatilolco einen
Priester zu rufen, damit er komme und ihm die Beichte höre,
damit er komme und
ihn vorbereite,
98.
denn
er war sicher, dass es schon die Zeit,
schon der Ort zum
Sterben wäre, denn er würde nicht mehr aufstehen, nicht mehr
geheilt werden.
99. Und
am Dienstag, als es
noch tiefe Nacht
war, ging Juan Diego von zu Hause fort, um in Tlatilolco den
Priester zu
rufen.
100.
Als
er neben dem Hügelchen
angekommen war, wo das Gebirge endet, am Fuße des
Hügels, wo der Weg
vorbeiführt, an der Seite wo die Sonne untergeht, wo er
früher immer herging,
sagte er sich:
101.
„Wenn
ich auf diesem Weg
weitergehe, kann es sein, dass diese Dame mich sieht, und sicher wird
sie mich,
wie früher, aufhalten, damit ich das Zeichen zu dem
Kirchenregenten (gobernante eclesiästico) bringe,
wie sie
es mir auftrug;
102.
lass
uns zuerst unsere
Trübsal (erledigen), lass mich vorher in Eile den Ordenspriester
rufen, denn
mein Onkel tut nichts anderes als ihn erwarten.“
103.
Sogleich
ging er um den
Hügel herum auf die andere Seite, stieg bis zur halben Höhe
hinauf, und von
dort ging er quer zur östlichen Seite, damit er schnell nach
Mexiko komme,
damit ihn die Königin des Himmels nicht aufhalte.
104.
Er
dachte, dass von dort, wo
er die Kehre machte, ihn die nicht sehe, die vollkommen überall
alles schaut.
105.
Aber
er sah sie, wie sie von
dem Hügel herabkam, und dass sie ihn von dort erblickt hatte,
wo sie ihn
früher sah.
106.
Sie
kam ihm von der Seite
des Hügels entgegen, sie schnitt ihm den Weg ab; sie sagte zu ihm:
107.
„Was
ist geschehen, mein
kleinster Sohn? Wohin gehst du, wohin begibst du dich?“
108.
Und
er, vielleicht tat es
ihm Leid, oder vielleicht schämte er sich, oder vielleicht war er
erschrocken,
vielleicht war er verzagt geworden?
109.
In
ihrer Gegenwart fiel er
nieder, er grüßte sie, er sagte zu ihr:
110.
„Meine
kleinste Tochter, mein Kind,
gebe Gott, dass du zufrieden
bist; hast du den Tag gut angefangen? Geht es dir gut, meine
Herrin?
111.
Mit
Kummer betrübe ich dein Antlitz,
dein Herz. Ich muss dich
wissen lassen, mein Mägdelein, dass ein Diener von dir, mein
Onkel, sehr krank
ist.
112.
Eine
große Krankheit hat ihn
befallen, bestimmt wird er bald
daran sterben.
113.
Und
nun gehe ich in Eile zu deinem heiligen
Haus nach Mexiko,
um einen von den Geliebten unseres Herrn, einen von unseren Priestern
zu rufen,
damit er komme und ihm die Beichte höre und ihn vorbereite,
114.
denn
dafür sind wir ja geboren, die
wir gekommen sind, um
die Mühsal unseres Todes zu erwarten.
115.
Aber
wenn ich es ausgeführt habe, dann
werde ich wieder
hierher zurückkommen, um deinen Hauch, dein Wort zu
überbringen, Herrin.
116.
Ich
bitte, entschuldige mich, hab noch ein
bisschen Geduld
mit mir, denn ich will dich nicht betrügen, meine kleinste
Tochter, mein Kind,
morgen werde ich bestimmt in Eile zurückkommen.“
117.
Als
sie Juan Diegos Äußerungen
angehört hatte, antwortete ihm
die milde Vollkommene:
118.
„Höre,
nimm es in dein Herz, mein
kleinster Sohn, nichts soll
dich erschrecken, nichts dich bekümmern, nicht soll sich dein
Antlitz, dein
Herz betrüben. Fürchte nicht diese Krankheit noch irgendeine
andere Krankheit
oder einen Kummer, eine Betrübnis.
119.
Bin
ich denn nicht hier, deine
Mutter? Bist du denn nicht in meinem Schatten und in meinem Schutz? Bin
ich
nicht der Brunnen deiner Freude? Bist du nicht in den Falten meines
Mantels, in
der Beuge meiner Arme? Brauchst du noch mehr als das?
120.
Nichts
sonst soll dich
betrüben, dich bekümmern; nicht soll dich die Krankheit
deines Onkels mit
Leid bedrücken, denn er wird jetzt daran nicht sterben. Sei
versichert, dass es
ihm schon gut geht.“
121.
(Und
dann, im selben
Augenblick, wurde sein Onkel geheilt, wie man danach erfuhr.)
122.
Juan
Diego, als er das
gütige Wort, den gütigen Hauch der Königin des
Himmels hörte, war davon sehr
getröstet, sein Herz war wohl davon beruhigt,
123.
und
er bat, dass sie ihn
sofort zum regierenden Bischof sende, damit er ihm ein Zeichen, eine
Bestätigung bringen könne, damit er glaube.
124.
Und
die Himmelskönigin gebot
ihm, dass er auf den Gipfel des Hügelchens steige, wo er sie
früher gesehen
hatte.
125.
Sie
sagte zu ihm: „Gehe
hinauf, mein kleinster Sohn, auf den Gipfel des Hügelchens, wo du
mich gesehen
hast und wo ich dir Aufträge gab.
126.
Da
wirst du sehen, dass
verschiedene Blumen dort sind. Pflücke sie, sammle sie, lege sie
zusammen;
dann komm hierher herab, bringe sie hierher in meine Gegenwart.“
127.
Und
Juan Diego stieg dann auf das
Hügelchen hinauf,
128.
und
als er auf dem Gipfel angekommen war,
bewunderte er
sehr, wie viele verschiedene, blühende Blumen es gab, ihre
Knospen geöffnet,
schön und herrlich, während es noch nicht ihre Zeit war:
129.
zu
jener Jahreszeit
erstarrte ja alles vor Frost.
130.
Sie
verströmten einen
allerlieblichsten Duft. Sie waren voll von nächtlichen Tautropfen
wie von edlen
Perlen.
131.
Dann
begann er sie zu
pflücken, er sammelte sie alle, er legte sie in seine Tilma hinein.
132.
Gewiss
war der Gipfel des
Hügelchens kein Ort, wo es irgendwelche Blumen geben konnte; nur
eine Menge
schroffer Felsenspitzen, Feigendisteln, Dornen, nopales und mezquites.
133.
Wenn
es gelegentlich einige
Kräutlein dort gab, so war damals doch der Monat Dezember, in
welchem der Frost
alles frisst.
134.
Und
sogleich kam er herab,
er kam, um dem himmlischen Kind die verschiedenen Blumen zu bringen,
die er
gepflückt hatte,
135.
und
als sie sie sah, nahm
sie sie mit ihren ehrwürdigen Händen
136.
dann
legte sie sie wieder in
seine Tilma hinein, sie sagte zu ihm:
137.
„Mein
kleinstes Söhnchen,
diese verschiedenen Blumen sind der Beweis, das Zeichen, das du
dem Bischof
bringen sollst;
138.
in
meinem Namen sollst du
ihm sagen, dass er daraus meinen Wunsch erkennen und daher mein
Verlangen,
meinen Willen verwirklichen soll.
139.
Und
du... du, der du mein
Botschafter bist, in dich ist absolutes Vertrauen gesetzt;
140.
und
ich gebiete dir mit großer
Strenge, dass du nirgends als in Gegenwart des Bischofs deine Tilma
auftust und
ihm zeigst, was du trägst.
141.
Und
du sollst ihm alles ganz
genau erzählen, du sollst ihm sagen, dass ich dir gebot, auf den
Gipfel des
Hügelchens zu steigen, um Blumen zu pflücken, und alles, was
du gesehen und bewundert
hast,
142.
damit
du den regierenden
Priester überzeugen kannst, damit er dann anfange, das zu tun, was
sein
Möglichstes ist, damit man mein Gotteshausmache, es errichte,
wie ich verlangt
habe.“
143.
Und
nachdem ihm die
Himmelskönigin ihren Auftrag gegeben hatte, machte er sich auf zu
dem Damm, er
ging direkt nach Mexiko; er war froh.
144.
So
war denn sein Herz in
Frieden, denn es wird alles gut ausgehen, es wird alles sehr gut
werden.
145.
Sehr
sorgfältig hält er das,
was drinnen in seinem Gewand ist, damit es nicht geschehe, dass
etwas
herausfalle.
146.
Er
genießt den Duft der
verschiedenen edlen Blumen.
147.
Als
er am Palast des
Bischofs ankam, trafen ihn der Türhüter und die übrigen
Diener des regierenden
Priesters,
148.
und
er flehte sie an, sie
möchten ihm sagen, dass er ihn gern sprechen möchte, doch
keiner wollte es tun;
sie taten, als ob sie ihn nicht verstünden, oder vielleicht
war es deswegen,
weil es noch sehr dunkel war.
149.
Oder
vielleicht, weil sie
schon wussten, dass er sie nur belästige, nur aufdringlich
wäre,
150.
und
ihre Hausgenossen, jene
die ihm gefolgt waren, hatten ihnen schon erzählt, dass sie ihn
aus den Augen
verloren hatten.
151.
Erwartete
sehr lange Zeit,
dass man seine Bitte erfülle.
152.
Und
als sie sahen, dass er schon sehr lange
Zeit da war, da
stand, den Kopf gesenkt, ohne etwas zu tun, ob er gerufen würde,
und als ob er
etwas trage; da also näherten sie sich ihm, um zu sehen, was
er trage, und um
sich Klarheit zu verschaffen.
153.
Und
als Juan Diego sah, dass
er auf keinerlei Weise vor ihnen verbergen konnte, was er trug, und
dass sie
ihn deshalb belästigen würden, ihn fort stoßen oder ihn
vielleicht schlagen
würden, ließ er sie ein bisschen sehen, dass es Blumen waren.
154.
Und
als sie sahen, dass es
alles verschiedene, edle Blumen waren und dass es nicht die Zeit war,
da es
Blumen gibt, bewunderten sie sie sehr, wie frisch sie waren, wie ihre
Knospen
geöffnet waren, wie gut sie rochen, wie schön sie
aussahen.
155.
Und
sie wollten sie greifen
und einige herausnehmen;
156.
dreimal
geschah es, dass sie
sich erkühnten, danach zu greifen, doch auf keine Weise
konnten sie es tun,
157.
denn
wenn sie es versuchten,
konnten sie nicht mehr die Blumen sehen, sondern sie sahen sie wie
gemalt, oder
gestickt, oder eingenäht in der Tilma.
158.
Unverzüglich
liefen sie, um
dem regierenden Bischof zu sagen, was sie gesehen hatten.
159.
Dass
ihn der Indio zu sehen
wünschte, der schon ein paar Mal gekommen war, und dass er schon
sehr lange
Zeit draußen stehe und auf die Erlaubnis warte, denn er wollte
ihn sehen.
160.
Und
als der regierende
Bischof dies hörte, merkte er, dass jenes der Beweis war, um ihn
zu überzeugen,
um auszuführen, was der brave Mann von ihm verlangte.
161.
Sogleich
befahl er, dass er
komme, damit er ihn sehe.
162.
Und
nachdem er eingetreten
war, warf er sich in seiner Gegenwart nieder, wie er es schon
früher getan
hatte.
163.
Und
erneut erzählte er ihm,
was er gesehen, bewundert hatte, und (erzählte ihm) seine
Botschaft.
164.
Er
sagte ihm: „Mein Herr,
Gouverneur, ich tat, ich führte aus, was du mir befohlen hast;
165.
so
ging ich und sagte es der
Herrin, meiner Gebieterin, dem himmlischen Kind, der heiligen
Maria, der
geliebten Mutter Gottes, dass du einen Beweis verlangtest, um mir
glauben zu
können, dass du für sie ihr heiliges Haus machest, dort
wo sie verlangt, dass
du es errichtest.
166.
Und
ich sagte ihr auch, dass
ich dir mein Wort gegeben habe, zu kommen und dir ein Zeichen zu
bringen, einen
Beweis für ihren Willen, wie du es mir aufgetragen hast.
167.
Und
sie lauschte genau
deinem Hauch, deinem Wort, und sie nahm mit Wohlgefallen deine
Forderung nach
dem Zeichen, dem Beweis auf, damit ihr geliebter Wille getan,
damit er
vollzogen werde.
168.
Und
nun, als es noch Nacht
war, sandte sie mich, dass ich noch einmal komme, dich zu sehen;
169.
und
ich bat sie um den
Beweis, damit mir geglaubt werde, so wie sie gesagt hatte, dass
sie ihn mir
geben werde, und sie erfüllte es unverzüglich.
170.
Und
sie schickte mich auf
den Gipfel des Hügelchens, wo ich sie früher gesehen
hatte, damit ich dort
verschiedene Rosen aus Kastilien pflücke.
171.
Und
wenn ich sie gepflückt
hätte, sollte ich sie zu ihr herab bringen;
172.
und
mit ihren heiligen
Händen nahm sie sie,
173.
erneut
legte sie sie in
meine Ayate hinein,
174.
damit
ich sie dir bringen
könne, damit ich sie dir persönlich geben solle.
175.
Obwohl
ich gut wusste, dass
der Gipfel des Hügelchens nicht der Ort ist, wo Blumen
wachsen, weil es nur
eine Menge spitziger Felsen, Disteln, huizaches, nopales,
mezquites (Gestrüpp)
dort gibt, zweifelte ich nicht deswegen, noch zögerte ich deswegen.
176.
Als
ich auf dem Gipfel des
Hügelchens angekommen war, sah ich, dass es das Paradies war.
177.
Dort
waren schon vollkommen
all die verschiedenen kostbaren Blumen, die schönsten, die es
gibt, voll von
Tau, herrlich strahlend, so dass ich dann anfing, sie zu pflücken;
178.
und
sie sagte mir, dass ich
sie dir in ihrem Namen geben solle und dass ich es so beweisen
würde; du
solltest das Zeichen sehen, das du von ihr verlangt hast, um so ihren
geliebten
Willen auszuführen,
179.
und
damit es offenbar würde,
dass mein Wort, meine Botschaft wahr ist.
180.
Hier
hast du sie; bitte
empfange sie!“
181.
Und
dann breitete er seine weiße
Tilma aus, in die hinein sie die Blumen gelegt hatte.
182.
Und
sobald die verschiedenen
kostbaren Blumen zu Boden fielen,
183.
da
verwandelte sie (die
Tilma) sich dort in ein Zeichen, es erschien plötzlich das
geliebte Bild der
Vollkommenen, der heiligen Jungfrau Maria, der Mutter Gottes, in
der Form und
Gestalt, wie es jetzt ist.
184.
Dort,
wo es jetzt aufbewahrt
wird in ihrem geliebten kleinen Haus, in ihrem kleinen
Heiligtum dort auf dem
Tepeyac, der Guadalupe genannt wird.
185.
Und
als der regierende
Bischof es sah, und alle die dort waren, knieten sie nieder,
bewunderten sie
es sehr,
186.
sie
standen auf, um es zu sehen, sie waren
traurig, sie
betrübten sich, das Herz, die Gedanken erstaunt...
187.
Und
der regierende Bischof
bat ihn mit Weinen, in Betrübnis, er begehrte von ihm Verzeihung,
dass er nicht
gleich ihren Willen, ihren ehrwürdigen Hauch, ihr
ehrwürdiges Wort ausgeführt
hatte.
188.
Und
als er aufstand, löste
er von seiner Schulter, wo es zusammengebunden war, das Gewand, die
Tilma von
Juan Diego,
189.
auf
der erschienen war, auf
der sich in ein Zeichen verwandelt hatte die Königin des
Himmels.
190.
Und
dann trug er sie (die
Tilma) fort, dorthin ging er und brachte sie in seinem Oratorium unter.
191.
Und
Juan Diego verbrachte
noch einen Tag im Haus des Bischofs, er hielt ihn noch zurück.
192.
Und
am folgenden Tag sagte
er zu ihm: „Auf, gehen wir, damit du zeigst, wo nach dem Willen der
Himmelskönigin ihr Gotteshaus errichtet werden soll.“
193.
Unverzüglich
wurden die
Leute ermuntert, es zu tun, es zu errichten.
194.
Und
Juan Diego, sobald er
gezeigt hatte, wo die Herrin des Himmels befohlen hatte, dass ihr
Heiligtum
errichtet werden solle, da bat er um Erlaubnis:
195.
Er
wollte nach Hause gehen,
um seinen Onkel Juan Bernardino zu sehen, der schwerkrank war, als er
ihn verließ,
um nach Tlatilolco zu gehen und einen Priester zu rufen, damit er ihm
die
Beichte höre und ihn vorbereite, von dem ihm die Königin des
Himmels gesagt
hatte, dass sie ihn geheilt habe.
196.
Aber
sie ließen ihn nicht allein
gehen, sondern sie
begleiteten ihn nach Hause.
197.
Und
als sie ankamen, sahen sie seinen
Onkel, der schon gesund
war, absolut gar nichts schmerzte ihn.
198.
Und
er, seinerseits, wunderte sich sehr, in
welcher Weise
sein Neffe begleitet und sehr geehrt wurde;
199.
er
fragte seinen Neffen, warum dies so
geschehe, dass man
ihn so sehr ehre.
200.
Und
dieser sagte ihm, wie ihm, nachdem er
ihn verlassen
hatte, um einen Priester zu holen, damit er ihm die Beichte
höre, ihn
vorbereite, dort auf dem Tepeyac die Herrin des Himmels erschienen
war
201.
und
ihn nach Mexiko sandte zum regierenden
Bischof, damit er
ihr dort auf dem Tepeyac ein Haus errichte.
202.
Und
sie sagte ihm, dass er sich nicht
sorgen solle, dass es
seinem Onkel schon gut gehe, und dass er deshalb sehr getröstet
war.
203.
Sein
Onkel sagte ihm, dass es stimme, dass
sie ihn genau in
dem Moment geheilt habe,
204.
und
er hatte sie in genau derselben Gestalt
gesehen, wie sie
seinem Neffen erschienen war.
205.
Und
er sagte ihm, wie sie auch ihn nach
Mexiko gesandt habe, um
den Bischof zu sehen,
206.
und
dass auch, wenn er hingehe, um ihn zu
sehen, er absolut
alles kundtun müsse, ihm im Zwiegespräch sagen müsse,
was er gesehen hatte
207.
und
die wunderbare Weise, wie sie ihn
geheilt hatte,
208.
und
dass man sie dort nennen, dass man ihr
dort den Namen
geben solle: Vollkommene Jungfrau, heilige Maria von Guadalupe – ihr
heiliges
Bild.
209.
Und
dann brachten sie Juan Bernardino in
die Gegenwart des
regierenden Bischofs, sie brachten ihn, damit er mit ihm spreche, damit
er
Zeugnis gebe,
210.
und
zusammen mit seinem
Neffen Juan Diego behielt ihn der Bischof ein paar Tage als Gast in
seinem
Haus,
211.
bis
sich das kleine
Heiligtum des Kindes, der Königin dort auf dem Tepeyac erhob,
wo sie Juan
Diego erschienen war.
212.
Und
der Herr Bischof
übertrug in die Hauptkirche das geliebte Bild des geliebten
himmlischen
Kindes.
213.
Er
ging und holte es aus
seinem Palast, aus seinem Oratorium, worin es war, damit alle es
sähen, es
bewunderten, ihr geliebtes Bild.
214.
Und
absolut diese ganze
Stadt, ohne dass einer fehlte, war erschüttert, als sie kamen, um
ihr kostbares
Bild zu sehen, zu bewundern.
215.
Sie
erkannten seinen
überirdischen (divino = göttlichen)
Charakter.
216.
Sie
kamen und brachten ihr
ihre Bittgebete dar.
217.
Sie
bewunderten sehr, auf welch wunderbare
Weise sie
erschienen war,
218.
denn
kein Mensch hatte ihr geliebtes Bild gemalt.
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Lars A. Fischinger
Nicht von Menschenhand
Das Wunder
von Guadalupe und seine Geschichte / Rätsel um den
größten Wallfahrtsorte der Erde und andere Reliquien
Silberschnur
Verlag 2007, 288 S., ca. 60 Fotos & Abb., geb., ISBN 3898451747, 17,90 Euro |
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